Die Idee des fairen Handels von Produkten entstand bereits in den 1950er Jahren zwischen den USA und Puerto Rico. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Konzept immer weiter ausgebaut. Seit 1997 wird der faire Handel von der Dachorganisation „Fairtrade International“ kontrolliert, die auch das Fairtrade-Siegel verleihen. Produkten, die das Fairtrade-Siegel erhalten, wird zertifiziert, dass ihre Herstellung getreu einer Liste ökonomischer, ökologischer und sozialer Standards geschieht, die das Leben der Bauern, ihrer Familien und ihrer Gemeinden grundlegend verbessern.

Fairtrade Siegel

Der Nescafé Partners Blend trägt sowohl das Fairtrade-Siegel, als auch ein BioSiegel.

Soziale Absicherung

Zu diesen Standards gehört die finanzielle Absicherung der Bauern und Arbeiter, zum Beispiel durch an den Markt angepasste Mindestpreise. Dank dieser Absicherung sind die Produzenten aus Entwicklungsländern nicht mehr die Hauptleidtragenden, wenn der generelle Marktpreis für ein Produkt weltweit sinkt. Bauern können außerdem Fairtrade-Prämien erhalten, die ausschließlich dafür gedacht sind, die Infrastruktur von Dörfern und Gemeinden zu verbessern. Die Produzenten können selbst entscheiden, für welches Projekt sie die Prämie einsetzen möchten, jedoch muss es ein gemeinnütziges Projekt wie zum Beispiel der Bau eines Krankenhauses oder einer Schule sein.

Ökologische Verantwortung

Die ökologischen Standards, denen das Fairtrade-Siegel unterliegt, sorgen für den nötigen Umweltschutz bei der Produktion von Waren. Das bedeutet, dass die Bauern nur sehr eingeschränkt Pestizide, Chemikalien und gentechnisch veränderte Saatguten einsetzen dürfen. So wird der Lebensraum für Mensch und Tier vor Ort geschützt. Zudem wird der Bio-Anbau besonders gefördert.

Besonders wichtig sind auch die sozialen Veränderungen und Verbesserungen, die durch den Fairtrade-Anbau geschehen. Die finanzielle Absicherung der Bauern und Arbeiter sorgt für einen sorgenfreien Blick in die Zukunft und stärkt sie und ihre Familien auch mental. Diese Sorglosigkeit ebnet den Weg in eine selbstbestimmte, selbstbewusste Zukunft. Die verbesserten Arbeitsbedingungen versprechen einen menschenwürdigen Arbeitsalltag. Dazu gehört unter anderem der Wegfall von Zwangsarbeit und illegaler Kinderarbeit. Durch einpositives, optimistisches Lebensgefühl der Bauern und Arbeiter wird auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Dörfer und Gemeinden gestärkt. Fairtrade bedeutet also auch die Einhaltung der Menschenrechte und ein gerechtes Miteinander.

Mitbestimmungsrecht

Auch wenn die Organisatoren von Fairtrade Handel oft aus anderen Ländern stammen als den Anbauländern, so ist das Konzept nicht gedacht als Fremdbeherrschung von Produktionssektoren, bei denen die Produzenten nur die ausführenden Kräfte sind. Bei Entscheidungen in Gremien und auf Konferenzen, die die Organisation betreffen, haben die Produzenten einen Stimmanteil von 50%. Das heißt, sie sind aktiv in die Entwicklung vom fairen Handel mit einbezogen und können ihre Bedürfnisse vorbringen.